Einleitung

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Duisburg in den 1960ern ist die Stahlstadt des Ruhrgebiets.

Aus Dutzenden von Hochofenkaminen steigen gelblichweiße Dämpfe in den Himmel. Von weiter betrachtet wirkt Duisburg wie unter einer gelblichen Kuppel. Die Stahlwerke haben Arbeit für tausende von Stahlarbeitern und natürlich kommt auch der Bergbau nicht zu kurz.

Nach der Arbeit strömen die Arbeiter in die zahllosen Kneipen in Duisburg, um sich den Dreck aus der Kehle zu spülen. Ein frischgezapftes Königs-Pils kostet 60 Pfennige. Fernsehen ist noch nicht angesagt, die Geräte sind noch zu teuer und nur die wenigsten Haushalte besitzen eins. Der Treffpunkt für viele Frauen und Männer in fast jedem Alter ist die Kneipe nebenan.

Die Wirte leben im ständigen Konkurrenzkampf, es gibt es fast überall Live-Musik, gespielt von den zahllosen „No-Name-Bands“, die sich in Duisburg und Umgebung einen Namen machen möchten. Dazu gehören auch die Tornados, bei denen Klaus Puchmüller in dieser Zeit spielt.

Jazz war „in“ und alles Jungvolk war der Trompete, der Klarinette und dem Banjo verfallen. Aber auch deutsche Songs von Darstellern wie Freddy Quinn, Peter Alexander, Edith Piaf eroberten die Musikszenen. Die Lager spalteten sich in die „klassischen deutschen Klänge der Volksmusik“ oder in die „exotischeren“ Skiffle- und Jazzvarianten wie von Jan & Kjeld, die mit Banjo Boy 1961 Platz 1 der Hitparaden belegte. Viele bevorzugen deutsche Schlager, andere mögen eher die neuen Klänge aus England oder den USA, auch wenn sie Schwierigkeiten haben, den Text zu verstehen. Diesen Trend erkennen auch Gus Backus und Peter Kraus, die später Rock ´n Roll in Deutsch, aber mit deutlichem amerikanischen Akzent singen.

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Der Rock ’n Roll kam ins Land.

Die Ideale wechselten. Elvis Presley, Chuck Berry, Buddy Holly und Jerry Lee Lewis gaben nun den Ton an. Aus Holland kamen die Indonesier Bands: Thielman-Brothers, Timebrakers, Black Magics, Rhythm Brothers und Uthie & The Show – alles Gitarrenkünstler mit – für damalige Verhältnisse exzessiven Bühnenshows und virtuosem Können.

Diese Jungs stahlen uns nicht nur die Show, sondern auch unsere Mädchen!