Die große Sause

Atomics-Revival-Band ...just 4 fun!
Atomics-Revival-Band ...just 4 fun!

ein Schicksalstag für die Band. Nicht nur, dass Bernd Stiefelhagen leider gesundheitlich noch nicht so auf der Höhe ist, dass er selbst spielen könnte, auch das Wetter scheint nicht mitspielen zu wollen. Dunkle Wolken ziehen auf. Über den gesamten Nachmittag war es zumindest trocken, doch jetzt, kurz vor dem Sound-Check, werden die ersten Regenschirme aufgespannt. Der Regen ist nur leicht und niemand verlässt den Ort. Alle sind gespannt auf das Spektakel, das sie gleich erwartet.






Ein Verstärker fällt aus und muss ersetzt werden. Bange Minuten, doch glücklicherweise nur eine kurze Verzögerung. Noch ein paar letzte Worte von Soundchef Nicky Echkardt an die Tontechnik und der Gig kann starten.


Als ehemaliger Musiker kann ich sagen, dass Fremdmixer für mich immer ein Graus waren. Sie gehören gewöhnlich zum Main-Act und haben dann meist wenig Zeit, sich mit den Wünschen der anderen Bands auseinanderzusetzen. Meist ist das Ergebnis dann auch mittelmäßig. Hier ist das ganz anders. Brillanz bei den Instrumenten, die perfekte Mischung zu den Mikrophonen. Leider soll der Sound in den Monitoren auf der Bühne nicht annähernd so gut gewesen sein, wie das, was wir als Publikum Open Air hören dürfen. Die Musiker beklagten das zwar, aber professionell wie sie nun einmal sind, haben sie das blendend hinbekommen, auch wenn sie sich auf der riesigen Bühne kaum untereinander gehört haben, so wie Klaus Puchmüller berichtete.


Die größte Herausforderung für die Band war aber sicher das Spiel mit einem fremden Drummer!


Reinhold Pieper war als Ersatz für Bernd Stiefelhagen eingesprungen und die Band hatte nur Zeit für wenige Proben, bevor das größte Event 2019 für sie startete. Seine Feuertaufe hat er aber mit Bravour bestanden! Sein druckvolles Spiel insbesondere bei Stücken wie „All Right Now“ von Free oder „Honkie Tonk Woman“ von den Rolling Stones überzeugte jeden Zuhörer. Natürlich gab es auch Momente, bei denen wir den Stil von Bernd vermissten und wir freuen uns alle, wenn er wieder fit genug ist, seinen Platz in der Band einzunehmen. An dieser Stelle „Gute Besserung, mein Lieber!“, aber auch herzlichen Dank an Reinhold Pieper!


Uli Bergmann hat ein ständig wachsendes Repertoire an Gesangsstücken und überraschte mich heute mit einem Song von Humble Pie. Sein unverkennbares Gitarrenspiel, oder wie er es nennt, die "Eierschneiders Gitarre", ist mittlerweile in der 4-köpfigen Formation nicht mehr sein einziges Markenzeichen. Er hat auch das Mikrofon für sich erobert und die Auswahl seiner Stücke passt perfekt ins Gesamtbild der Band.









Auch Nicky Eckhardt hatte offensichtlich Spaß an seinen Stücken und versetze die Zuhörer mit besonderen Gesangseinlagen in Faszination. Prunkstück in seiner Sammlung und auch Schlussstück für den Gig am Hafenfest war "A Whiter Shade Of Pale" von Procol Harum, bei der Nicky Eckhardt einmal mehr unter Beweis stellen konnte, dass er instrumental nicht nur an der Gitarre, sondern auch an den Keyboards für den perfekten Sound sorgt. Über sein außerordentliches Gesangstalent brauchen wir wohl nicht mehr zu reden!


Bleibt natürlich noch Klaus Puchmüller, der mit seiner süffisant lustigen Art zwischen den einzelnen Stücken gern Anekdoten ausplauderte. Auch er versetzte das Publikum mit seinem Repertoire in die Stimmung, die wir von der Atomics-Revival-Band kennen und die sie uns so sympathisch macht, eben eine Band von uns, für uns und ganz wichtig, auch zum Anfassen! Viele der Fans kamen vor, während und nach dem Gig zur Bühne und wurden immer liebevoll begrüßt.

Am Ende des Gigs riefen die Zuhörer lautstark nach Zugaben, die aber wegen des straffen Programms und der unmittelbar nach dem letzten Stück begonnenen Umbaumaßnahmen leider nicht gegeben werden konnte.



Das große Spektakel!




Ich hoffe, ich darf noch viele weitere Gigs von dieser Ausnahmeband genießen und drücke euch allen die Daumen und bleibt/werdet gesund!

Für mich war dies der beste Gig 2019! Weiter so Jungs!


Ulrich Sazer